QUAD und ATV Urlaub in Schweden Nornäs bei weiterweg.de

In nachfolgendem Beitrag wollen wir euch unsere Eindrücke von unserem Quad & ATV Urlaub in Schweden schildern, um euch eine Entscheidungshilfe zu liefern, wenn ihr auch einen Offroad Urlaub mit Quad, ATV oder Side-by-Side plant. Im Folgenden findet Ihr eine grobe, subjektive Zusammenfassung.

ATV und QUAD Tour in Schweden 2018

Von einem Bekannten haben wir erfahren, dass eine größere Gruppe Quadfahrer einen Offroad Urlaub in Schweden plante. Wir wurden gefragt ob Interesse besteht mitzufahren und mussten nicht lange darüber nachdenken uns anzuschließen.

Die Vorbereitung für unsere Quadtour nach Schweden haben schon im Sommer 2017 angefangen. Urlaub musste eingereicht und genehmigt und die Unterkunft ausgesucht und gebucht werden. weiterweg.de hat mehrere Häuser und ein eigens Camp mit mehreren Hütten und Stellplätzen im Portfolio, die individuell von uns gebucht wurden. Einige Beispiele hierfür zeigen wir euch weiter unten.

Dann fing der „Stress“ auch schon richtig an. Mehrere Besprechungen im Vorfeld mit gutem schwedischen Essen in Kombination mit Tests verschiedener Getränke, welche sich für den einfachen Transport, mit platzsparender Verpackung (Apfelwein im 5 Liter Plastikbeutel) und einfacher Entsorgung (zusammenfaltbar) eigneten sowie die Einhaltung der Maximalgrenzen beim Import. Dann Packlisten erstellen und individualisieren, Hänger organisieren, Strecke besprechen sowie abstecken und zu guter Letzt, alles vor der Abfahrt irgendwie, irgendwo unterbringen.

Obwohl diesmal kein Campingurlaub geplant war, wurde das was mitgenommen wurde, gefühlt nicht weniger.

Tipp 1: Wenn Ihr die Fährverbindung Kiel – Göteborg nehmt, spart Ihr 2 x 500 Km Strecke mit dem Auto. Hier solltet ihr die Fährkosten in Relation zu Fahrzeug- und Treibstoffkosten setzen. Das bei einer so langen Strecke auch an Schlaf gedacht werden sollte versteht sich von selbst.

Tipp 2: Wer daran denkt für den Aufenthalt üppige Mengen Wein und Spirituosen mitzunehmen, deren Einfuhr in Schweden eigentlich kein Problem ist, sollte nicht die Fährverbindung nach Norwegen wählen, da dort die Einfuhrbestimmungen ganz anders sind und erhebliche Zölle nach sich ziehen.

Am 03.07. ging’s dann für mich endlich los, da ich noch geschäftlich in Hamburg und Lübeck zu tun hatte. Katastrophal waren die fast 120 km Baustellen auf den 455 Km bis nach Hamburg. Viele davon nur mit 60 bzw. 80 km/h befahrbar. So hat sich die Fahrzeit bei eigentlich freier Autobahn auf 5,5 Std. bis nach Hamburg summiert und das ohne Stau und bei Höchstgeschwindigkeit außerhalb der Baustellen.

Am 06.07. haben wir uns mit weiteren Crew Mitgliedern und befreundeten Quadfahrern nachmittags in Kiel an der Fähre getroffen. Nach einem problemlosen Check-In um 14 Uhr bei der Stena Line Fährgesellschaft ging es um 15 Uhr (Boarding) dann endlich mit der Beladung der Fähre los. Kennt ihr noch das Spiel Tetris? Das war so ähnlich. Wer Glück hatte konnte direkt auf dem ersten, unteren Deck bleiben. Diese Plätze sind meist für Gespanne reserviert. Einige hatten das Pech (u.a. auch ich), das ihre Fahrzeuge (Bus mit 2,05 m Höhe) auf den oberen Decks geparkt werden mussten. Warum? Später erfahrt ihr mehr.

Nachdem wir das Gepäck auf den sehr kleinen fensterlosen, aber günstigen Kabinen verstaut hatten, wo permanent die Klimaanlage, oder andere Teile klapperten, wurden zunächst die Sonnendecks am Heck, Bug und die Dachterrasse erkundet. Neben einer Bar, einer Cafeteria, kleinen Imbissen auf den Sonnendecks, gab es auch Einkaufsmöglichkeiten, ein Casino u.v.m.

Tipp 3: Zahlt alles, auch wenn der Betrag noch so klein ist, auf der Fähre und auch später im Land, mit EC- Karte. Das ist überhaupt kein Problem und von den Schweden gerne gesehen. Selbstverständlich kann auch mit Euro bezahlt werden. Der Wechselkurs ist aber nicht so gut.

Tipp 4: Es erfolgt keine Sicherheitsübung wie auf den Kreuzfahrtschiffen. Ihr müsst euch also selbst darum kümmern, dass ihr im Notfall wisst wo Schwimmwesten und Notausgänge bzw. auf welchem Deck die Rettungsboote sind. Die Ansagen erfolgen dreisprachig (schwedisch, englisch, deutsch)

Nachdem wir endlich die 14,5 Stunden Fahrt hinter uns gebracht haben, erwartete uns in Göteborg ein Verkehrschaos beim Entladen der Fähre. Viele der Passagiere warteten in Schlangen an den Aufzügen um in die Decks zu ihren Fahrzeugen zu kommen. In Folge dessen blockierten viele Passagiere, die Ausfahrt der anderen KFZ, da sie ja nicht schnell genug zu Ihren Autos kamen.

Tipp 5: Bei der Ankunft auf jeden Fall den Sektor merken wo das Fahrzeugdeck verlassen wurde. Beim Ausfahren dann die Treppe des entsprechenden Sektors zu den unteren Decks nehmen. Der Weg ist auf Tafeln ausgewiesen.

Bei der Ausfahrt kam noch die Einreisekontrolle hinzu was dazu führte, dass sich 4-5 Spuren ausfahrende KFZ einer ganzen Fähre auf eine Spur im Reißverschlusssystem einfädeln mussten. Hier gibt es definitiv noch Verbesserungspotential der Fährgesellschaft.

Bei der Grenzkontrolle wurden wir höflich auf Deutsch nach Zweck und Ziel der Reise angesprochen und ob wir etwas zu verzollen hätten. Kontrollfragen wurden gestellt (z.B. Entfernung zum Ziel) nachdem ich ausführlich ca. 5 Minuten auf Deutsch geantwortet hatte, wurde mir mitgeteilt, dass er eigentlich kein Deutsch versteht und nur die 4 Sätze sprechen könne und ich weiterfahren dürfe. Lustige Sache 🤦‍♂️ Also besser gleich auf Englisch antworten, dann klappt’s auch mit der Verständigung.

Tipp 6: In Schweden sprich fast jeder Englisch, das hängt zum einen damit zusammen, dass es in der Schule gelehrt wird, zum anderen aber auch, dass englische Filme und Serien nicht synchronisiert werden, was dazu führt, dass die Schweden sich im täglichen Leben immer mit Englisch auseinandersetzen müssen. Deutsch ist nur wenig hilfreich.

Tipp 7: Nach Passierung der Grenzkontrolle in Göteborg, kommt nach ca. 300 m ein Parkplatz, der sich grade für größere Gruppen anbietet um sich sammeln zu können. Ich hatte leider das große Los gezogen mit meinem Transit auf dem oberen Deck zu stehen, was aufgrund der bereits vorher geschilderten Probleme zu einer Verzögerung der Ausfahrt um 30 Minuten führte und meinen Mitfahrern einen unfreiwillige Pause bescherte.

In unserem Fall erschwerte uns bei der Weiterfahrt nach Nornäs noch, daß der Götatunnel in östlicher Richtung wegen Bauarbeiten geschlossen war. Eine Stadtrundfahrt war hier vor programmiert. Und dass wir uns als Gruppe von 5 Gespannen mit Quads und Side-by-Sides zwangsläufig trennten, ebenso. Wenn ihr euch aber immer Richtung E45 haltet gibt es keine Probleme. Von Göteborg nach Nornäs sind es je nach Route 537 Km, mit einer Fahrzeit von ca. 6,5 Std. + etwaige Pausen. In unserem Fall knapp 2 Stunden.

Nachdem wir am Samstagabend um 19.30 Uhr endlich angekommen waren, erwartete uns schon Kathy von weiterweg.de um uns das Haus zu übergeben. Da uns die Anfahrt trotz Ruhephase auf der Fähre in den Knochen steckte, haben wir uns kurz bei unseren neuen Kollegen aus der Polarisgruppe im Camp von weiterweg.de vorgestellt und den Ablauf des nächsten Tages besprochen. Uns wurde noch eine DIN A4 Karte mit möglichen Touren ausgehändigt, die in der Region gefahren werden konnten (nur leider keine GPS Daten). Danach sind wir dann zurück in unser Haus um den Tag ausklingen zu lassen.

Schweden Mitte Juli um 23.17 UhrSchweden im Juli um 23.30 Uhr

Tipp 8: Die Stechmücken und „Beißfliegen“ sind aufgrund der vielen Seen, Flüsse und Moore wesentlich größer und aggressiver. Wir haben jede freie Körperstelle mit einem Mittel gegen Mücken eingerieben. Das beste Mückenmittel findet Ihr im Supermarkt vor Ort, da diese optimal auf die Viecher abgestimmt sind. Wer schon etwas von Deutschland mitbringen möchte, sollte Anti-Brumm kaufen. Das hat sich im Gegensatz zu Autan bewährt.

Tipp 9: Wir haben überall gesucht um an GPS gestützte Touren auf Wegen abseits den öffentlichen Straßen zu kommen. Selbst bei OSM haben wir nichts in dieser Art gefunden. Wer dort hinfährt sollte schon im Voraus in diese Richtung planen und sich gegebenenfalls eine Tour aus GPS Punkten zusammenstellen. Im Nachhinein, ist das nur sehr schwer möglich.

Tipp 10: Einige von uns dachten, wir gehen abends mal schnell in eines der „vielen Restaurants“ zum Essen. Das könnt ihr getrost vergessen, da es diese zum einen nicht gibt und zum anderen, wenn ihr welche findet deren Öffnungszeiten eher auf ein Cafes ausgelegt sind. Auch die Speisen sind eher als Snack zu bezeichnen. Landestypisch sind selbige auch noch recht teuer. Italiener, Dönerbuden, oder Mc Donald und Burger King gibt es, wenn überhaupt nur in größeren Städten. Von Nornäs aus wäre das beispielsweise Särna gewesen. Hier gab es einen Souvenirladen, eine Tankstelle, einen Supermarkt, einen Döner und Italiener.  Es ist jedoch knapp 35 Km entfernt. Hier ist Selbstversorgung angesagt!

Mangels Ortskenntnis haben wir erst einmal die Landschaft sondiert und potentielle Trails gesucht, die sich für Quad & ATV geeignet hätten. Leider nur mit mäßigem Erfolg. Auf unserer Suche sind wir am Elchpark „Bosse & Friends“ vorbeigekommen in dem Elche, Rentiere, Huskys und Wölfe hautnah zu sehen waren. Der Park ist einen Besuch wert. Elche kommen zwar sehr häufig in Schweden vor, es hat nur nicht immer jeder das Glück einen zu sehen.

Am nächsten Tag haben wir die Crossstrecke von weiterweg.de ausprobiert und sind anschließend noch ins Gelände gefahren. Selbige ist OK, wir haben aber schnell das Interesse daran verloren. Die Erwartungshaltung war eher an anspruchsvolleres Gelände ausgerichtet in dem unsere ATVs auf ihre Kosten gekommen wären.

Tipp 11: Es wurde uns mitgeteilt, dass überall dort gefahren werden darf, wo bereits ein Weg, oder Fahrspuren, welche z.B.: aus der Forstwirtschaft resultieren, sind. Außer für QUAD, oder Ski-doos explizit gesperrte Wege. Offiziell ist diese Aussage der Einheimischen nicht richtig, da das Jedermannsrecht die Verwendung von Motorfahrzeugen jeder Art in der freien Natur untersagt. Das sich die Schweden nicht daran halten, heißt also nicht, dass es erlaubt ist.

Tipp 12: Wenn Ihr rote Kreuze an Bäumen seht, sind das übrigens die Pisten für die Ski-doos im Winter. Es ist zwar nicht verboten diese zu benutzen, können jedoch ein Quad, ATV oder Side-By-Side ruck zuck in ein U-Boot verwandeln. Der Hintergrund ist, dass die Pisten über Moore und Seen führen, welche im Winter gefroren sind. Und dass du über ein Moor fährst, merkst du im ersten Moment nicht. Erst wenn die Maschine langsam einsinkt.

Bei weiterweg.de könnt Ihr auch geführte Jeep, Quad, ATV oder Side-by-Side Touren buchen. Die Kosten beliefen sich offiziell auf 1200 Kronen (Stand 18.07.18) je Person mit eigenem Quad/ATV. Aufgrund der Größe unserer Gruppe von 22 Personen, konnten wir jedoch einen Gruppenpreis vereinbaren. Nachdem wir uns um 12 Uhr alle an Kathys Bar getroffen hatten, gings erst einmal über Schotterpisten über Särna zu einem aufgestauten Fluss an dem wir 35 Minuten am Ufer entlang fuhren. Kurz vor Särna haben wir einen kleinen Abstecher in einen Wald gemacht, da wir eine Havesterspur gefunden hatten, die dazu einlud ihr mit Quad und ATV zu folgen. Das Ende vom Lied war ein Kurztrip in den Wald, wo wir uns verfuhren und einen ausgedehnten Trail im Wald folgten, welcher für mich persönlich ein Highlight war. Übrigens funktionierte das wie bei den Lemmingen! Dem der sich verfuhr, folgten plötzlich alle, was zur Folge hatte, dass sich alle verfahren haben. Nachdem es kein vor und zurück mehr gab, wendeten wir und suchten den Weg zur Straße. Von unserem Tourguide Martin fehlte jede Spur, da er wahrscheinlich schon kilometerweit vor weggerast war.

Ein anderer Tour Teilnehmer hatte glücklicherweise außerhalb des Waldes auf uns gewartet und uns zum Rest der Gruppe gebracht, die an einem Parkplatz gerastet hatten. Vom Parkplatz waren es noch ca. 2 km bis zur Tankstelle in Särna. Ab dem Parkplatz kann ich leider nichts mehr zur Tour beitragen, da meine Can Am den Geist aufgab (Spannung zu niedrig) und die Truppe bereits weg war, als ich wild mit den Armen fuchtelte um auf meine Misere aufmerksam zu machen. Meine Fehlersuche, verlief leider erfolglos. Glücklicherweise war ich nicht alleine. Ein Kumpel hat auf mich gewartet und mich nach Särna abgeschleppt

Nach dem ich beim Polaris Händler ankam, ist die Batterie gewechselt worden. Der Mechaniker hatte schnell festgestellt, dass sie nicht geladen wurde. Hier war dann auch Schluß mit meiner Tour und die Anderen konnten weiterfahren. Der Polaris Händler telefonierte daraufhin mit einem befreundeten Can Am Händler und schickte mich zu ihm nach Idre. Kurz vor dem Ziel, meldete der Bordcomputer erneut zu niedrige Spannung. Als ich mich mit dem letzten Volt zum Can Am Händler auf den Hof schleppte, war die Maschine endgültig tot. Als erstes wurde festgestellt, dass die vom Polaris Händler eingebaute Batterie auslief. Der Can Am Händler las daraufhin die Fehlercodes aus. Der Fehlercode vermittelte das eine Sicherung defekt war. Diese waren nach Überprüfung jedoch alle in Ordnung.

Nach zwei Stunden Fehlersuche ohne Ergebnis, hatte ich schon einen Rücktransport in das 75 km entfernte Nornäs ausgehandelt und meinen QUAD Urlaub ad acta gelegt, als der Juniorchef auf die Idee kam Google zu fragen. Hier war das Problem schnell gefunden. Der Spannungsregler zwischen Lichtmaschine und Batterie war das Problem. Aber jetzt das passende Ersatzteil zu finden, wenn man bedenkt, dass hier fast nur Schneemobile verkauft werden?

Irgendwann kam er freudestrahlend um die Ecke und hat mit einem Spannungsregler in der Hand gewedelt. Wahrscheinlich wurde ein Schneemobil ausgeschlachtet. Nach kurzem Einbau lief die Maschine wieder wie eine Eins. Letztendlich wurde ich noch darauf aufmerksam gemacht, dass mein HMF Auspuff gleich abfällt. Problem waren die Blenden des Auspuffs, welche die DB Killer hielten. Keine Schraube blieb mehr in dem dafür vorgesehenen Loch und ohne DB Killer wäre die Fahrt auch zu Ende gewesen. Der Händler hat dann notdürftig Holzschrauben in die ausgeschlagenen Gewinde gedreht, was mir wenigstens die Heimfahrt ermöglichte.

Unter dem Strich muss ich sagen, dass die Händler sehr bemüht waren mir die Weiterfahrt zu ermöglichen. Wie ihr euch vorstellen könnt wäre das Quad so nicht mehr zu gebrauchen gewesen und ich hätte den Urlaub mit einem Leihquad, oder auf Schusters Rappen fortsetzen können.

Tipp 13: Wer von euch in dieser Gegend von Schweden mal einen Quad Händler benötigt, kann getrost zu diesen beiden Händlern fahren, denen ich hiermit noch einmal recht herzlich für Ihre Bemühungen danken möchte:

POLARISCan Am

Da die Holzschrauben grade bis zu unserem Haus hielten, habe ich dann ein wenig in der Umgebung unseres Hauses nach Hilfsmitteln gesucht um die Blende so zu befestigen, dass der DB Killer nicht mehr rausfällt. Glücklicherweise wurden wohl im Winter übergroßen Wunderkerzen abgebrannt, welche einen knapp 50 cm langen stabilen Draht im Inneren hatten. Was dabei heraus kam seht ihr auf nachfolgendem Bildern:

Fazit: Es ist äusserst schade, das sich unser Tourguide Martin in keiner Weise darum gekümmert hat was weiter mit mir und meiner Maschine passiert. Es wurde zwar am Anfang der Tour darauf hingewiesen, dass wir auf eigenes Risiko fahren, ein derartiges Verhalten von einem ortskundigen Tourguide ist jedoch beschämend. Glücklicherweise haben mich meine Mitfahrer nicht im Stich gelassen und geholfen wo sie konnten. Dazu gehörte auch Martin davon abzuhalten die Tour schnell fortzusetzen zu wollen, ohne auf das Ergebnis beim Check vom Polarishändler zu warten der nur 2 km von dem Ort entfernt war, wo meine Maschine den Geist aufgegeben hat und die Gruppe auf mich wartete. Das Geld was ich tags darauf für eine „ganze“ Tour bezahlt habe, wurde aber dankend genommen.

Aber jetzt zurück zu der eigentlichen ATV und Quad Tour. Die Quadtour ging selbst in meinem Beisein zu schnell über zu viele und lange Schotterwege, was bei trockenen Verhältnissen nur schön ist, wenn du als erstes fährst, oder enorm viel Abstand lässt. Für ATV Fahrer ist das nicht unbedingt das non-plus-ultra. Grade bei denjenigen wo hinsichtlich Geschwindigkeit noch Erfahrung bzw. Sicherheit fehlt. Die Tour ging über asphaltierte Strassen bei denen wir einige Seitensprünge durch Abwassergräben und in Waldwege wagten.

Andere Teilnehmer haben mich mit Infos versorgt, wie die Tour weitergegangen ist, nachdem ich auf dem Parkplatz gestrandet bin. Martin führte die Gruppe über einen steilen Anstieg über eine Stromtrasse zur Tankstelle nach Särna, wo sich die Gruppe gestärkt und die Fahrzeuge getankt hatte. Nach einer langen Strecke am Stausee entlang, ging es über das mit großen Steinen gespickte Flußufer zu einem sehr seichten Teil des Flusses wo selbst ein Quad kaum Nass geworden ist. Die Steine (siehe Bilder weiter unten) haben bei der Überfahrt am Unterbodenschutz geschrammt. Glück dem, der einen hatte! Die lange Zeit ohne Regen hatte auch hier ihre Spuren hinterlassen. Weiter ging es über ein Areal welches mit Baumstümpfen übersät war. Hier kamen wenigstens die ATVs auf Ihre Kosten.

Nach der Fahrt über einen Berg landete die Gruppe in einem ehemaligen Militärgebiet, welches im Sommer für die Allgemeinheit geöffnet ist. Hier ist es auch möglich Übungsraketen zu entdecken. Die Raketen/Blindgänger, welche nicht wie Übungsraketen ausssehen, sollten tunlichst nicht angerührt werden! Es besteht Lebensgefahr! Nach der Durchfahrt des sehr großen Militärgebietes, ging es durch einen Bach, ein wenig Wald und Wiese über den Staudamm nach Nornäs zurück. Die Ankunft war in etwa 20.15 Uhr abends. Die gesamte Tour belief sich auf eine Strecke von 218 km und davon gefühlt 200 km Schotterpisten!

Nachfolgend ein Paar Highlights der Tour:

In der Nachbesprechung war die Resonanz der Tourteilnehmer im Allgemeinen sehr verhalten, da die Tour nur abgespult wurde. Die Geschwindigkeit war viel zu hoch und den unsicheren Fahrern nicht angepasst. Wir hätten auch mehr Infos über Strecke, Land, Leute, Highlights, etc. erwartet, was bestimmt hätte eingepflegt werden können. Das war aber leider nicht gegeben.

Meiner Meinung nach war die Tour mehr auf Side-by-Sides und Schotterpisten ausgelegt. Oder, wie wir später bei unseren eigenen Erkundungen selbst festgestellt haben, gab es einfach nicht mehr Gelände wo man hätte fahren können.

 

Für die Gourmets unter euch, probiert den Flammlachs bei Martin aus. Wer es nicht kennt, Ganze Lachsfilets werden auf Zeder-Holzschindeln befestigt. Im Abstand von einem halben Meter wird ein Holzfeuer entfacht, was durch die abstrahlende Hitze den Fisch gart. In unserem Fall waren sie mit groben Salz und Zitronenpfeffer gewürzt. Wir konnten essen soviel wir wollten. Hat übrigens hervorragend geschmeckt und der Preis von 25 EUR war durchaus gerechtfertigt. Ein paar Bilder findet ihr nachfolgend.

Kathy hat dazu Pellkartoffeln, Baguette und Dipp gereicht. Kathy ist übrigens die Inhaberin von weiterweg.de. Ihre freundliche und kompetente Art, hat uns schon bei der Hausübergabe begeistert. Sie hat immer ein freundliches Lächeln für Ihre Gäste übrig und eine sehr positive Ausstrahlung. Sie führt u.a. auch eine liebevoll eingerichtete Bar „Snöskoter & Offroad Bar“, in welcher sie Getränke, Eis und Snacks anbietet. Fast alle Speisen sind selbstgemacht und die Qualität entsprechend hochwertig. Die Suppen werden in ansprechenden kleinen Einmachgläsern serviert. Ebenso Marmeladen und ein spezieller Kuchen, welcher frisch mit Beeren etc. angerichtet wird. Die Sauberkeit in der Bar und den von Ihr verwalteten Häusern ist vorbildlich. Bezüglich der Öffnungszeiten der Bar, Cafès, Shops etc. informiert euch bitte vorab im Internet. Diese sind mit Deutschland nicht vergleichbar. Nachtrag vom 11.09.19. Es kann sein, dass sie sich mittlerweile vom Cafe getrennt haben, da auf der Webseite kein Hinweis mehr zu finden ist.

Kathy macht auf Bestellung und je nach Verfügbarkeit auch Elch- oder Rentierburger, welche von ihr eigens zubereitet werden. Sprecht sie einfach an. Wer es nicht mag, dem kann ich eine leckere Käse- Lauchcreme Suppe mit Hackfleischeinlage, oder die Bud Spencer Pfanne empfehlen. Bilder siehe oben. Mir ist allerdings der Appetit vergangen nachdem wir im Elchpark waren. Die Lauchcremsuppe hats dann auch getan🙂

Eines der Häuser welches von weiterweg.de vermietet wird, liegt an einem See. Entspannung pur! Glücklicherweise hatte jemand ein SUP dabei, was dann auch sehr häufig zum Einsatz kam.

Es stehen natürlich noch mehr Häuser zur Auswahl. Wir haben aber nicht von jeden Fotos. Anbei einige Bilder von unserem Haus:

Hier findet Ihr ein paar Bilder des Camps von weiterweg.de. Jede Hütte hat ihre individuelle Note. Mal steht ein Schneemobil drauf, mal ein Auto. Oder ein Linienbus (noch im Ausbau) in dem bald übernachtet werden kann. Alles in Allem haben sich Martin und Kathy bei der Anlage des Camps sehr viele Gedanken gemacht, um sich von vergleichbaren Anbietern abzuheben und ihren Besuchern ein Erlebnis zu bieten.

Auf der Suche nach einer der weit verstreuten Sehenswürdigkeiten, haben wir uns am Donnerstag auf den Weg zu einem der Wasserfälle im Fulufjällets Nationalpark gemacht. Der Wasserfall war wegen der Gefahr von Steinlawinen eigentlich offiziell nicht zu besichtigen. Das hat einige der Truppe aber nicht gestört. Empfehlenswert ist nicht nur der Wasserfall an sich, sondern auch die dorthin führenden angelegten Wege. Hier gilt das Sprichwort „Der Weg ist das Ziel“.

Wer schon mal in Schweden ist, sollte dort auch unbedingt eine landestypische Delikatesse probieren, welche von vielen jedoch eher als Objekt einer Mutprobe verstanden wird. So schlimm wie es teilweise auf Youtube dargestellt ist, ist es unserer Meinung nach nicht 😎.  Eine Info über den Fermentierungsprozess und ein paar Rezepte wie der Fisch gegessen werden sollte, findet ihr unter schweden-tipp.de.  Wenn ihr wissen wollt wie unser Event mit dem Fisch ausgegangen ist, schaut euch einfach das Video auf Facebook an:

 

 

Am letzten Tag in Nornäs haben wir noch Andis neue Drohne ausprobiert. Was dabei raus gekommen ist könnt ihr euch hier anschauen:

 

Pünktlich am 18.07. um 5.37 Uhr morgens machten wir uns auf nach Göteborg um unsere Fähre nach Kiel zu erreichen. Ich hatte übrigens wieder Pech und musste in den ersten Stock. Vor mir wurde dann noch ein Auto positioniert, welches nicht mehr angelassen werden konnte. Die Dame des Fahrzeuges hat sich jedoch darum gekümmert, das bei der Ausfahrt rechtzeitig Starthilfe von einem Matrosen geleistet wurde. Die Entladung und die Ausfahrt klappte somit problemlos. Auch die anschließende Heimfahrt.

Fazit: Evtl. war unsere Erwartungshaltung zu groß, das Schweden zum ATV oder Quad fahren bestens geeignet ist. Für die, die gerne auf kilometerlangen, staubigen Schotterpisten fahren, mag Schweden eine Attraktion sein, für ATV Fahrer jedoch nicht, wenn man sich an die Grundsätze hält Flora & Fauna zu schonen. Es gibt zwar den einen oder anderen Geheimtipp, damit kann aber kein mehrwöchiger Urlaub gefüllt werden. Wer die Ruhe liebt, wenig Menschen, oder Autos sehen will, ist dort aber bestens aufgehoben.

 

Nachfolgend findet Ihr einen Link mit ausgewählten Bildern und Videos unserer Quadtouren: Schweden 2018